Eine Semesterarbeit vom Max Kaiser
  Interviews mit Punks
 

9.3. Antworten der Punks

Beruf:

Schüler / Musiker (18/M)

  • Kunstschüler

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Arbeitete früher 4 Monate als Modeverkäuferin
  • Lebenskünstlerin
  • Dipl. Bettlerin

Handelsschülerin (22/W)

  • Handelsschülerin
  • Teilzeitpraktikum ohne Lohn als Tierarztgehilfin, dafür werden sämtliche Hunde aller Punks gratis behandelt

Bettler (21/M)

  • Abgeschlossene Sekundarschule
  • Bettler

Wie / Weshalb sind Sie zum Punk gekommen?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Durch Kollegen
  • Weil die Musik super ist

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Wohnung verloren
  • Job verloren
  • Wurde in einem besetzten Haus aufgenommen

Handelsschülerin (22/W)

  • Zuerst habe ich darüber gelesen
  • Später zog ich mich so an
  • Dann lernte ich Punks kennen

Bettler (21/M)

  • Vom 5 Jahre älteren Cousin
  • Später durch Demos und Konzerte

Wie lang sind Sie schon in dieser Szene?

Schüler / Musiker (18/M)

  • 1 Jahr

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • 4-5 Jahre
  • Auf der Gasse: 2.5 Jahre

Handelsschülerin (22/W)

  • 8 Jahre

Bettler (21/M)

  • 5 Jahre

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Auf einer grossen Bühne mit vielen Fans davor
  • Grafiker

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Viel reisen
  • Viel sehen
  • Nicht arbeiten ausser wen ich den Hund mitnehmen darf

Handelsschülerin (22/W)

  • Ich möchte Tiermedizin studieren
  • Danach nach Finnland auswandern und dort Schlittenhunde ausbilden

Bettler (21/M)

  • Da mache ich mir keine Sorgen.
  • Ich lebe den Tag

Zu welcher Sorte Punk würden Sie sich einordnen?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Hobbypunk

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Mich selber
  • Jedoch ist der Punk ausgestorben

Handelsschülerin (22/W)

  • Individualistin

Bettler (21/M)

  • Punkrock kennt keine Sorten

Was halten Sie von den anderen Punks?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Die Bahnhofpunks sind „grusig“, denn sie glauben durch ihr Aussehen richtige Punks zu sein.

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Meine Punk-Freunde liebe ich
  • Die anderen akzeptiere ich

Handelsschülerin (22/W)

  • Von jedem etwas anderes
  • Ich hasse Nichttierliebende Punks

Bettler (21/M)

  • Das spielt keine Rolle, man feiert mit ihnen zusammen

Verkehren Sie mit Punks aus der Straight-Edge-Szene?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Nein.

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Ja.

Handelsschülerin (22/W)

  • Ja.

Bettler (21/M)

  • Ja.

Wann? Wo? Wie? Weshalb?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Weil sie kein Bier trinken.

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Ich wohne mit einem Straight-Edge-Punk zusammen
  • Ich akzeptiere sie
  • Habe keine Probleme mir ihnen

Handelsschülerin (22/W)

  • Sehe sie nur selten

Bettler (21/M)

  • Ich kenne nur einzelne

Was wissen Sie über die Entstehung der Punks?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Der Punk kam in der USA mit „The Ramones“ auf
  • Danach kam er nach GB mit „Sex Pistols“
  • Danach kamen sie nach DE mit „Mittagspause“
  • und später verteilten sie sich in der ganzen Welt.

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Es kommt ursprünglich von den Indianer
  • Und dem Zusammenhalt der Menschen
  • Weiss aber nicht so viel darüber

Handelsschülerin (22/W)

  • Es ist eine Erfindung der Modebranche
  • Es war rein Kommerziell
  • Es war sozusagen ein Modetrack der in die Hosen ging.

Bettler (21/M)

  • Es geschah in London zusammen mit der New Wave Szene
  • Ich weiss es von Sex Pistols Videos

Möchten Sie noch etwas sagen?

Schüler / Musiker (18/M)

  • Nein.

Dipl. Bettlerin (20/W)

  • Du bist sympathisch  =)

Handelsschülerin (22/W)

  • Ich finde es unfair, dass ich als Exalkoholikerin keine Hilfe vom Staat bekomme, dafür kassiert mein gewalttätiger Junkienachbar Geld.

Bettler (21/M)

  • Leckt mir am Arsch
  • Motto: Scheissen ist Arbeit
  • Ich wohne in einem besetzten Haus

9.4. Antworten der Passanten

Was halten Sie von der Punkszene?

Bauingenieur FH (39/M):        

  • Ich glaube Punks sind friedlicher als Nazis.
  • Denn sie verhalten sich auch weniger auffällig.
  • Es ist mutig, sich mit dem Aussehen wie es die Punks machen auszudrücken.

Student (25/M)

  • Mir gefällt der Zusammenhalt der Punks.
  • Dafür stören mich die Sachbeschädigungen.

Student (23/M)

  • Mir gefällt die Punkmusik.
  • Dafür der Rest nicht.

Krankenschwester (50/W)

  • Ich frage mich weshalb es Punks gibt.
  • Mir gefällt die Ausdrucksart der Punks und dass sie sehr ehrlich sind.

Schüler (13/M)

  • Sie ist cool.

Jurist (39,5/M)

  • Gibt es die noch?

Schüler (18/M)

  • Alles Negative.

Hatten Sie auch schon Erlebnisse mit Punks?

Bauingenieur FH (39/M):        

  • Nein.

Student (25/M)

  • Anbetteln.

Student (23/M)

  • Nein.

Krankenschwester (50/W)

  • Nein.

Schüler (13/M)

  • Ich habe Kollegen in diese Szene.

Jurist (39,5/M)

  • Nein.

Schüler (18/M)

  • Ich war einmal an einem Konzert.
  • Es war super.

Was wissen Sie  über die Entstehung der Punks?

Bauingenieur FH (39/M):        

  • Nichts.

Student (25/M)

  • Es geschah gleichzeitig mit den Skinheads.
  • Es war in den 70er.
  • Es kam aus der Anarchie.
  • Sex Pistols waren die erste Band.

Student (23/M)

  • Es geschah um die 70er.

Krankenschwester (50/W)

  • Das wusste ich früher noch.
  • Es war in den USA.

Schüler (13/M)

  • Nichts.

Jurist (39,5/M)

  • Nichts.

Schüler (18/M)

  • Nichts.

Wissen sie was die Straight-Edge-Szene ist?

Bauingenieur FH (39/M):        

  • Nein.
  • Nach dem ich es erklärt habe: Begeistert

Student (25/M)

  • Nein
  • Nach dem ich es erklärt habe: wollte noch mehr wissen + Begeistert

Student (23/M)

  • Nein.
  • Nach dem ich es erklärt habe: wollte noch mehr wissen + Begeistert

Krankenschwester (50/W)

  • Nein.
  • Nach dem ich es erklärt habe: Begeistert

Schüler (13/M)

  • Nein.
  • Nach dem ich es erklärt habe: interessierte ihn kaum.

Jurist (39,5/M)

  • Nein.
  • Nach dem ich es erklärt habe:

      die sind ja blöd.

Schüler (18/M)

  • Nein.
  • Nach dem ich es erklärt habe: Begeistert

Möchten Sie sonst noch etwas sagen?

Bauingenieur FH (39/M):        

  • Punks sind friedlich.

Student (25/M)

  • Nein.

Student (23/M)

  • Mir gefällt, dass die Punks sehr ehrlich sind und dass sie auch das Schlechte betonen.

Krankenschwester (50/W)

  • Nein.

Schüler (13/M)

  • Ich finde die Punks gut.

Jurist (39,5/M)

  • Nein.

Schüler (18/M)

  • Nein.

9.5. Fazite und Erfahrungen aus den Interviews mit den Punks

Es ist sehr anspruchsvoll, einen Punk zu interviewen, damit er auch wirklich mitmacht. Da alle Punks Individualisten sind, muss man sich daran gewöhnen, dass die Antworten etwas speziell und teilweise derb sind. Jedes Interview dauerte ZiRKA eine halbe Stunde. Das zeigt wohl, dass die Punks mir vertrauten, denn sie erzählten mir von Taten, über welche sie sicherlich nicht so schnell mit irgendjemandem sprechen. Am besten bewies sich das Vertrauen am Ende eines Interviews: Als ich noch nach Ergänzungen fragte, bekam ich zur Antwort: „Du bist sympathisch und du musst das in deiner Semesterarbeit erwähnen.“ Sicher­lich ist auch die Ergänzung des Bettlers sehr speziell, welcher mir noch sein Motto mit auf den Weg gab: „Scheissen ist Arbeit und das mache ich mehr als genug täglich!“.

Wie auch die Interviews mit den Passanten haben auch die Gespräche mit den Punks meine Vorstellungen erfüllt. Wie ich vermutet habe, ist mir zum Beispiel bei jedem Interview eine andere Vorstellung zur Entstehung des Punks zu Ohren gekommen. Von diesen war aber so weit meine Informationen reichen nur eine richtig. Die Befragten schätzten es aber nicht wirklich, wenn ich ihnen darlegen wollte,  dass ihre Kenntnisse falsch seinen.

Sehr interessant war auch die Frage: „Wie sind sie zum Punk gekommen?“. Denn bei dieser Frage kam zu jeder Person eine gut zu ihr passende Antwort. Der Schüler kam durch Kollegen zum Punk, der Bettler, weil er die Wohnung verloren hat, und die Handelsschülerin durchs Lesen.

Ich habe aus den Interviews gelernt, dass sich die Punks selbst oftmals keiner Strömung des Punk zuordnen können oder wollen. Nur der nach meiner Wahrnehmung intelligenteste Punk konnte sich einer Unterart des Punk zuordnen, jedoch einer, welche ich bisher gar nicht als solche kannte („Hobbypunk“).

9.6. Fazite und Erfahrungen aus den Interviews mit den Passanten

Es war sehr spannend, die verschiedensten Passanten zu interviewen. Leider war es schwierig, Leute zu finden, die mitmachen wollten. Die meisten hatten kaum Zeit für ein Interview, und bevor sie dann etwas sagen wollten, musste ich ihnen versprechen, dass ich nichts verkaufen wollte.

Es waren sehr spezielle Interviews, denn statt dass ich die Passanten interviewte, fragten sie mich aus. Ich konnte mir also sicher sein, dass mindestens pro Frage, welche ich stellte, eine Gegenfrage zurückkam. Dies machte es jedoch sehr spannend, und es war schön zu sehen, wie sich die Leute für das Thema interessierten. Es kam auch oft dazu, dass wir über ganz andere Themen sprachen als über die eigentlich von mir gestellte Frage. Zum Beispiel musste ich einem Studenten erklären, warum der antifaschistische Abendspaziergang immer mit solchen Sachbeschädigungen endet.

Am spannendsten war für mich die Frage, ob die Interviewpartner wüssten, was die Straight-Edge-Szene sei. Obwohl alle mit „nein“ antworteten, war das Gespräch danach immer sehr interessant. Die Interviewpartner wollten von mir immer mehr darüber erfahren. Alle (mit einer Ausnahme) zeigten sich positiv begeistert. Ich glaube, dass diese Leute jetzt einen besseren Eindruck von den Punks haben. Ein Student zum Beispiel, welcher mir erzählte, dass er Deutschpunk hört, glaubte es kaum, dass sein Star Farin Urlaub auch ein Straight-Edge-Punk ist.

Wie erwartet konnte mir auch keiner etwas Genaueres über die Entstehung der Punks sagen. Wie ich es schon vorher vermutete, hatte jemand die Sex Pistols als erste Punkband genannt.

Bei der ersten Frage (Was halten Sie von der Punkszene?) kamen sehr viele Antworten zusammen, von der Antwort des 18 jährigen Hip-Hoper, der die Punks das Allerletzte findet, über den Studenten, welcher Punkmusik hört, aber die Einstellung der Punks nicht gut findet, bis hin zur Krankenschwester, die sich fragt, weshalb es die Punkszene überhaupt gibt. Doch alle Befragten sahen irgendwo auch etwas Positives an den Punks. Sogar der Hip-Hoper war einmal an einem Punkkonzert gewesen, welches er genial fand.

 
 
  Heute waren schon 1 Besucher (3 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden